Südtirol Juli 2020 – 4. Teil: von Kastelruth nach Igersheim

Donnerstag, 23. Juli

Nach einem gemütlichen Frühstück mit Brötchen vom Bio-Bäcker verlasse ich Kastelruth und fahre nur ein kurzes Stück bis zur Talstation der Bergbahn auf die Seiser Alm. Ich kaufe schnell mein Ticket ohne Anstehen und packe erst dann den Rucksack am Auto. Als ich wieder zur Talstation gehe, hat sich inzwischen eine lange Schlange am Ticketschalter gebildet. Manchmal lohnt es sich, doppelte Wege zu gehen. 😉 Die Gondeln sind natürlich nicht vollbesetzt und man muss den Schnutenpulli tragen. Ich fahre immer noch nicht wirklich gerne Seilbahn, aber der Ausblick lenkt ein bisschen ab. Auf der Alm angekommen, erstmal aus dem Andrang der Touristen befreien und orientieren. Zunächst laufe ich in der falschen Richtung, aber dann finde ich meinen Weg.

Er führt mich an hübschen Hütten vorbei, über Wiesen und durch schattigen Wald. Am nordöstlichen Ende der Alm ragen Lang- und Plattkofel in den Himmel, am südlichen grüßt der Schlern mit seiner markanten Form herüber. Eine wunderbare Landschaft!

Als ich an einer bunt bewachsenen Bergwiese vorbeikomme, die keine Kuhweide ist, mache ich endlich das, was ich mir für diese Reise fest vorgenommen hatte: ich setze mich mitten in die Wiese und lausche und schaue einfach nur. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: es ist wunderschön! Da ist es auch nicht so schlimm, dass ich den Rosengarten nun nicht mehr schaffe. Aber so habe ich einen Grund, einmal wieder nach Südtirol zu kommmen. 😉 An der Laurinhütte (wo sonst?) kehre ich ein und lasse mir ein deftiges Mittagsmahl schmecken.

Restaurant Laurinhütte
Seiser Alm/Frazione Alpe Di Siusi
IT-39040 Kastelruth/Castelrotto
GPS: 46°31’39.6″N 11°37’10.9″E oder 46.527659, 11.619682

Gemütliche Hütte mit großer Terrasse, toller Speisenauswahl und spitzenmäßigem Ausblick auf den Schlern.

Weiter geht es in einem großen Bogen durch die bunten Wiesen zurück zur Bergstation. Ich schwebe mit der Seilbahn wieder hinunter und fahre dann weiter nach Völs am Schlern, wo ich eigentlich auf dem Campingplatz nächtigen möchte. Aber der einzige freie Platz entspricht so gar nicht meiner Vorstellung, also fahre ich kurz entschlossen einfach weiter, wieder nach Bozen. Da kenne ich ja einen schönen Campingplatz, auf dem es sich gut entspannen lässt. Dort bekomme ich die Parzelle neben der, auf der ich letzte Woche gestanden habe. Da es hier richtig heiß ist, entspanne ich erstmal vor dem Camper sitzend. Als neue Nachbarn kommt ein junges Pärchen aus Deutschland mit einem VW Caddy. Sie nächtigen im Zelt, der junge Mann hat allerdings auch schon öfter allein im Auto geschlafen und zeigt deshalb großes Interesse an meinem Ausbau, den er natürlich besichtigen darf. Mit beiden unterhalte ich mich eine Weile, bevor jeder sein Abendessen zubereitet.

Der Abend bleibt warm, in der Ferne kann ich die Vajolett-Türme des Rosengartens erkennen. Dorthin werde ich schon noch kommen, das ist definitiv nicht das letzte Mal, dass ich die Dolomiten besuche. Langsam verschwinden die Felsen im Dunst, es ziehen Gewitter auf. Endlich etwas Abkühlung.

Übernachtung:
Camping Moosbauer KG
Moritzingerweg 83
IT-39100 Bozen
GPS: 46°30’11.8″N 11°17’58.5″E oder 46.503283, 11.299585
Website
Preis: 32,55 €

Gefahrene Strecke: 34 Kilometer

Bevor es nun auf die Heimreise geht, möchte ich zum Abschluss die in meinen Augen schönste und zauberhafteste Sage der Dolomiten erzählen, die gleich als erstes in dem Buch „Dolomitensagen“ von Karl Felix Wolff steht:

Die bleichen Berge

Es lebte einst ein Königssohn im Süden der Alpen. Das Reich seines Vaters bestand aus grünen Wiesen, dunklen Wäldern und steilen dunklen Felsen, alle dort lebenden Menschen schätzten sich glücklich. Der Prinz jedoch wünschte sich nichts sehnlicher als den Mond zu besuchen. Aber wen er auch fragte, niemand konnte ihm sagen, wie er dorthin gelangen könne. Die stete Sehnsucht nach dem Mond machte den Prinzen trübsinnig und teilnahmslos.

Eines Tages ging er mit seinen Gefährten auf die Jagd, verirrte sich aber in den Felsgeklüften. Er fand keinen Weg zurück und war gezwungen, die Nacht in einem einsamen Hochtal zu verbringen, auf einem Stück Wiese, das über und über mit Büschen der rotblühenden Alpenrosen überzogen war. Er legte sich nieder und schlief bald ein. Im Traum fand er sich auf einer anderen Wiese wieder, mit seltsamen weißen Blüten bewachsen, und traf ein wunderschönes fremdes Mädchen. Die Landschaft ringsum war vollkommen weiß. In der Hand trug der Prinz einen Strauß Alpenrosen und gab sie dem Mädchen. Darüber freute sie sich sehr, fragte ihn, wie seine Heimat aussehe und erzählte ihm, dass sie die Tochter des Mondkönigs sei. Der Prinz empfand mit einem Mal ein große Freude und erwachte. Es war erst kurz nach Mitternacht.

Wie wunderbar es wäre, wenn dieser Traum wahr würde! Der Prinz sammelte einen großen Strauß Alpenrosen, das dauerte sehr lange. Da vermeinte er Stimmen von weiter oben zu vernehmen. Doch bei genauem Lauschen hörte er nur einen Wasserfall in der Ferne rauschen. Er plückte weiter Blumen. Da hörte er wieder Stimmen, diesmal ganz deutlich. Sie kamen von dem höchsten Felsturm über ihm, dessen Spitze in eine dichte, weiße Wolke gehüllt war. Da werden wohl Bergunholde sein, dachte der Prinz, griff nach seinem Schwert und stieg, den Blumenstrauß noch immer in der Hand, den Felsturm hinauf. Er ging in die Wolke hinein, konnte sich nur noch vorantasten, und stieß auf eine Tür. Als er sie öffnete, trat er in einen hell erleuchteten Raum, in dem zwei sehr alte Männer saßen, die bei seinem Eintreten erschraken. Der Prinz entschuldigte sich und erklärte, dass er sich während der Jagd verirrt habe. So kamen sie in ein Gespräch und der Königssohn fragte, ob die beiden Bergesalte seien. Wie groß war seine Überraschung, als sie ihm sagten, dass sie Mondbewohner seien, die eine Reise durch den Weltraum unternommen haben und nun nach Hause zurückkehren wollten. Der Prinz war ganz aufgeregt und erzählte von seinem brennenden Wunsch, zum Mond zu reisen. Die beiden Alten luden ihn ein, dass er sie begleite. Der Prinz war überglücklich und dankte ihnen überschwänglich.

Indessen hatte sich die Wolke von der Felsspitze gelöst und schwebte dem Mond entgegen. Der Königssohn fragte die beiden Alten, wie es auf dem Mond aussehe. Sie erzählten ihm, dass dort alles weiß sei, die Berge, das Flachland, die Pflanzen und die Städte. Ein Erdenbewohner könne das nur eine begrenzte Zeit aushalten, irgendwann drohe er ob des hellen Scheins zu erblinden. Andererseits könne ein Mondbewohner aber auch nicht lange auf der Erde weilen, weil die dunklen Wälder und schwarzen Felsen ihn trübsinnig machen würden und er vor Sehnsucht nach seiner Heimat sterben müsse.

Die Wolke ging auf einem Mondberg nieder und die drei Reisenden gingen nun zu Fuß weiter. Die beiden Alten mussten nach Westen und schickten den Prinzen nach Osten, zur Hauptstadt des Mondes, dort werde man ihn gut aufnehmen. Auf seinem Weg durch die silbern schimmernde Landschaft entdeckte der Prinz ringsum unzählige kleine weiße Blüten. Bald ragte die Stadt vor ihm auf, alle Türme und Häuser waren aus schimmerndem Marmor gebaut. Da kam er an einem Garten vorbei, in dem ein Gärtner seiner Arbeit nachging. Dieser fragte den Fremden nach den wunderschönen roten Blumen, die er immernoch in der Hand hielt. Der Königsohn erklärte, dass er von der Erde komme und dass die Blüten von dort stammen. Der Gärtner wiederum meinte, die Prinzessin, die in dem nahen Schlosse wohne, habe großen Gefallen an bunten Blumen und würde den Fremden sicher großzügig belohnen, wenn er ihr den Strauß überlassen würde. Eine Belohnung benötige er nicht, schließlich sei er ein Königssohn, versetzte der Fremde lachend. So brachte der Gärtner den Prinzen zum Mondkönig und seiner Tochter. Der Prinz erkannte in ihr das Mädchen aus seinem Traum wieder und schenkte ihr den Strauß Alpenrosen, worüber sie sich sehr freute und ihn nach seiner Heimat befragte. Der König lud den Prinzen ein, sein Gast zu sein, solange er wolle.

Der Königssohn wanderte nun oft durch die helle Mondlandschaft und erfreute sich daran, am Ort seiner Sehnsucht angekommen zu sein. Doch mit Fortschreiten der Zeit musste er erkennen, dass seine Augen Schaden nahmen und er nun bald nach Hause zurückkehren müsse. Dies sagte er dem Mondkönig und der Prinzessin. Das Mädchen wollte ihn aber nicht allein ziehen lassen, denn die beiden hatten sich verliebt. Und so nahm der Prinz die Mondprinzessin mit auf die Erde. Sie brachte aus ihrer Heimat die weiß blühende Blume mit, die daraufhin überall in den Alpen heimisch wurde: das Edelweiß.

Das Paar wurde herzlich begrüßt und das Volk war entzückt von seiner neuen Kronprinzessin, welche von der Erdenlandschaft und ihrer bunten Vielfalt vollkommen beglückt war. Doch nach einiger Zeit wurde die Prinzessin stiller und schaute oft traurig zur Mondsichel hinauf. Der Prinz fragte seine Gemahlin, warum sie so traurig sei. Sie sagte ihm, dass sie eine tiefe Sehnsucht nach ihrer silbern glänzenden Heimat habe. Die Erde sei zwar wunderschön und so herrlich bunt, doch die dunklen Felsen gäben der Landschaft einen düsteren Abschluss, der ihr wie Kummer auf der Seele läge. Der Prinz erschrak darüber, hatten doch die beiden Alten ihm gesagt, dass ein Mondbewohner vor Sehnsucht nach seiner Heimat sterben könne.

Als der Mondkönig erfuhr, dass seine Tochter in Lebensgefahr war, reiste er zur Erde, um sie nach Hause zu holen. Der König lud den Prinzen ein, ebenfalls mit ihnen zurückzukehren. Dies tat der Prinz, trotz der inständigen Bitten seiner Familie und seines Volkes, zu bleiben. Auf dem Mond erholte sich die Prinzessin sehr schnell. Doch der Prinz drohte erneut zu erblinden. Er musste wieder zur Erde zurückkehren, um sein Augenlicht zu retten. Ohne seine Gemahlin.

Zurück in seiner Heimat überkam ihn die Mondsehnsucht stärker als je zuvor. Er wurde so verdrießlich, dass er gar nicht mehr unter Menschen sein wollte und sich in die Wälder und Berge zurückzog und verwilderte. Doch nirgendwo fand er Trost. Nach einigen Wochen in der Wildnis flüchtete er vor einem Gewitter in eine Höhle. Dort traf er auf einen Zwerg mit einer goldenen Krone auf dem Haupt, mit dem er ins Gespräch kam. Das kleine Männchen war hart vom Schicksal getroffen: sein Volk war aus seiner Heimat vertrieben und in Schlachten dahingemetzelt worden, nur noch wenige Zwerge waren übrig. Sie versuchten, eine neue Heimat zu finden, wurden aber nirgends akzeptiert und immer wieder davon gejagt. Er wünschte sich so sehr, endlich einen Fürsten zu finden, der ihm und seinem Volk etwas Land geben wollte. Der Prinz nahm Anteil am Schicksal des Zwergenkönigs, meinte aber zugleich, dass das Schicksal auch ihm selbst nicht hold sei und erzählte von seinem Kummer, nicht mit der Geliebten vereint sein zu können, weil die dunklen Berge ihr ein Hiersein unmöglich machten.

Da sprang der Zwerg freudig auf und rief „Prinz, freue dich, jetzt sind wir beide gerettet!“ Der Königssohn verstand nicht recht und meinte, der Zwerg habe den Verstand verloren. Doch dieser erklärte ihm, dass er und sein Volk recht findige Leute seien, sie könnten dafür sorgen, dass die dunklen Gipfel so weiß wie das Mondlicht schimmern. Dann könne die Prinzessin ganz ohne Sehnsucht auf der Erde leben. Als Gegenleistung wünsche er nur, dass die Zwerge in dem Reich des Vaters des Prinzen leben dürften. Der Prinz war zuversichtlich, dass sein Vater einverstanden wäre. Nach Abzug des Gewitters machten sie sich sofort auf den Weg zum König.

Dieser war zunächst nicht angetan von der Aussicht, den Zwergen Land zu geben. Als aber der Zwergenkönig versprach, dass er und sein Volk nicht in die Täler kommen, sondern nur in den Felsen und Wäldern leben wollten, war der König einverstanden. Man besiegtelte die Vereinbarung und freudig reiste der Zwergenkönig ab, um sein Volk in die neue Heimat zu holen. Nachdem sie in den felsigen Höhen, hinter Wasserfällen und unter Überhängen ihre Wohnstätten genommen hatten, ließ der Zwergenkönig den Prinzen und seinen Vater wissen, dass das Zwergenvolk am folgenden Abend seinen Teil der Vereinbarung erfüllen würde.

Am nächsten Tag stieg der Prinz auf den höchsten Gipfel und wartete auf den Abend. Nach Einbruch der Dunkelheit und als der Mond aufgegangen war, kamen sieben Zwerge auf den Gipfel und stellten sich im Kreise auf. Mit ihren Händen vollführten sie haschende Bewegungen, die Hände wirbelten scheinbar ohne jeden Sinn durcheinander. Der Prinz fragte die Zwerge, was das zu bedeuten habe. Sie erklärten, dass sie auf diese Weise das Mondlicht spinnen. Nach einer Weile bildete sich im Inneren des Kreises ein Knäuel, das sanft aber andauernd silbrigmatt glänzte. Das Knäuel wuchs und wuchs immer weiter. Der Prinz schaute sich um und sah, dass das Gleiche auf jedem weiteren Gipfel der Berge ringsum geschah. Es schien, als würde über jedem Gipfel ein leuchtender Stern stehen.

Der Mond versank, aber die Zwerge gingen weiter ihrem Tun nach. Nun zupften sie die leuchtenden Knäuel vorsichtig auseinander und zogen die schimmernden Fäden vom Gipfel die Abhänge hinunter, gingen dann um den Berg herum und zogen das Netz immer enger, bis jede Kante und Spitze mattsilbrig glänzte und keine dunkle Fläche mehr vorhanden war.

Am nächsten Morgen waren die Talbewohner über alle Maßen erstaunt über die bleichen Bergspitzen ringsum. Sie standen in seltsamem Kontrast zu den nach wie vor finsteren Spitzen jenseits der Grenzen des Reiches. Die Zwerge hatten innerhalb von nur einer Nacht alle Berge des Reiches mit Mondlicht überzogen.

Der Prinz erhielt, kaum auf dem Schlosse angekommen, die Nachricht, dass seine Gemahlin dem Tode nahe sei. Sofort reiste er mit dem Boten zurück zum Mond und eilte an das Bett der Kranken. Er flehte, sie möge nicht sterben, jetzt wo alles sich zum Guten wende: die Berge seines Reiches glänzten nun wie die Mondberge. Sie könne also mit ihm auf die Erde zurückkehren und müsse keine Sehnsucht mehr nach dem Mond haben, da das Mondlicht sie stets umgeben würde. Diese hoffnungsvolle Kunde ließ die Prinzessin innerhalb kurzer Zeit wieder genesen und sie kehrte mit dem Prinzen zurück auf die Erde. In des Prinzen Reich hatte sich die Farbenpracht der Erde mit den bleichen Bergen des Mondes vereint.

Die bleichen Berge stehen noch immer und heißen Dolomiten. Das Reich des Prinzen ist dahin, doch in den Bergen wohnen noch immer die Zwerge. In dem Gespinst ist jedoch nicht nur das Mondlicht auf die Berge gekommen, sondern auch das tiefe Heimweh der Mondprinzessin. Denn wer einmal die mit Mondlicht überzogenen Gipfel der Dolomiten gesehen hat, den zieht ein namenloses Sehnen immer wieder dorthin zurück.

von mir frei nacherzählt nach Karl Felix Wolff „Dolomitensagen“

Die Sage ist sehr lang, aber sie zu kürzen hätte sie meiner Ansicht nach auch ihres besonderen Zaubers beraubt. Die Liebesgeschichte des Erdenprinzen und der Mondprinzessin erinnert entfernt an die Sage von Selene und Endymion aus der griechischen Mythologie. Die Motive des Edelweiß als Blume des Mondes und der mit Mondlicht überzogenen Berggipfel gefallen mir außerordentlich, bin ich doch selber ein bisschen“mondsüchtig“. 😉

Freitag, 24. Juli

Der Tag beginnt nieselig und kühl, welch ein Kontrast zu gestern. Heute habe ich viel Strecke vor mir, es geht Richtung Heimat. Bereits im Laufe der vergangenen Woche hatte ich immer wieder online nachgeschaut, ob das Timmelsjoch inzwischen wieder offen ist nach dem Felssturz. Seit Mittwoch sind wieder beide Seiten freigegeben, also kann ich doch noch die Fahrt über einen richtig hohen Pass machen. Juhu! Ich wollte doch auf keinen Fall den unspektakulären Brennerpass nehmen.

Von Bozen geht es über Landstraße nach Meran und dort in nördlicher Richtung weiter ins Passeiertal. Auf der italienischen Seite ist die Passstraße eher schmal, windet sich sehr häufig und führt zunächst durch viel Wald. Purer Fahrspaß! Nach und nach schwindet der Wald und bald sind nur noch Felsen um mich und meinen Camper. Durch einen Tunnel erreiche ich das Timmelsjoch auf 2.509 Metern Höhe. Hier führt auch der Fernwanderweg E5 her, die klassische Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran. Das wäre auch noch ein Reisetraum, zu Fuß die Alpen überqueren … Am Joch halte ich mich nicht lange auf, bei fünf Grad und Nieselregen macht das nicht so viel Spaß. Ich lasse Italien hinter mir und fahre die Passstraße auf österreichischer Seite hinunter und passiere nun auch die Mautstation (17,00 € für PKW, einfache Fahrt). Die Straße auf der österreichischen Seite ist im Vergleich unspektakulär, die Ausblicke bleiben aber toll.

Durch das landschaftlich reizvolle Ötztal erreiche ich wieder das Inntal, wo sich in Imst der Kreis schließt. Über den Fernpass und durch den Tunnel bei Füssen erreiche ich Deutschland, hier wird es zunehmend wieder wärmer und sonniger.

Den Abend verbringe ich bei lieben Verwandten in Igersheim im Taubertal. Mit Rotwein, Plaudern und Sterne gucken ist es ein wundervoller letzter Abend meiner Reise.

Gefahrene Strecke: 487 Kilometer

Samstag, 25. Juli

Nach einem leckeren Frühstück in großer Runde verlasse ich gegen Mittag das Taubertal. Ohne Stau erreiche ich mein Zuhause. Als ich gerade zum Wendener Stellplatz abbiege, um Abwasser und Toilette zu entsorgen, kommt im Radio wieder die Werbung für Urlaub in Südtirol. 😀

Gefahrene Strecke: 280 Kilometer

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